Unser Gehirn ist darauf programmiert, Gefahren und Risiken stärker wahrzunehmen als Positives. Forschungen zufolge werden täglich etwa 50.000 bis 70.000 Gedanken im menschlichen Gehirn verarbeitet. Die Forschung sagt jedoch auch, dass 80% der Gedanken, die uns durch den Kopf gehen, entweder negativ sind oder sich wiederholen.
Selbst wenn 397 Dinge am Tag gut gehen, ist es häufig diese eine einzige Sache, die nicht perfekt lief, der eine Fehler, die eine peinliche Äusserung, die uns besonders auffällt und in Erinnerung bleibt.
In der wissenschaftlichen Literatur firmiert diese verzerrende Macht des Negativen unter mehreren Begriffen: Negativitätsbias, Negativitätsdominanz oder schlicht Negativitätseffekt. Wie immer Sie es nennen wollen, gemeint ist eine allgemein menschliche Neigung, sich von negativen Ereignissen und Emotionen stärker beeinflussen zu lassen als von positiven.
Wieso haben wir so viele negative Gedanken?
Diese Tendenz, schlechten Nachrichten mehr Aufmerksamkeit zu schenken, ist wahrscheinlich eine evolutionäre Anpassung, um uns vor Schaden zu schützen, da wir in der Lage sein müssen, Bedrohungssignale schnell zu erkennen, um sie zu vermeiden. Nur, in unserer Realität, heutzutage, gibt es keinen Löwe um die Ecke der uns attackieren möchte.
Wie geht man damit um?
Wir können die Tendenz der Negativität ausgleichen, indem wir uns auf das Positive konzentrieren, um eine ausgewogenere Perspektive zu erhalten. Aufgrund des unverhältnismässigen Gewichts, das unser Gehirn negativen Ereignissen beimisst, bedeutet dieses Gleichgewicht jedoch kein Verhältnis von 50 zu 50. John Gottman und Robert Levenson versuchten herauszufinden, was das "magische Verhältnis" ist. Und sie haben es herausgefunden! Das magische Verhältnis beträgt fünf zu eins. Das bedeutet, wir müssen sicherstellen, dass wir fünf Mal mehr kleine, häufige positive Erfahrungen machen als negative, um ein Gleichgewicht zu erreichen.
Noch eine Möglichkeit wäre: Bleiben Sie beschäftigt!
Unseren Geist beschäftigt zu halten ist eine grossartige Möglichkeit, negative Emotionen zu bekämpfen. Darüber hinaus schaffen wir es, ständig aktiv zu sein und unsere Pläne am Laufen zu halten. Wir bleiben positiv, hoffnungsvoll und motiviert. Wenn wir unseren Geist beschäftigen, haben wir auch keine Zeit, uns mit schlechten Gefühlen wie Sorgen, Traurigkeit, Einsamkeit, Wut oder Eifersucht zu beschäftigen. Es ist wie in einem Tunnel. Solange man weitergeht, kommt man dem Licht immer näher.