Häusliche Gewalt gegen Kinder: Auswirkungen, Prävention und Unterstützung

Häusliche Gewalt gegen Kinder ist ein gravierendes Problem, das weltweit Millionen von Kindern betrifft. Die Auswirkungen von Gewalt auf Kinder können tiefgreifend sein und langfristige negative Auswirkungen auf ihre körperliche, geistige und soziale Entwicklung haben. In diesem Artikel werden die Auswirkungen von Gewalt auf Kinder untersucht, die Prävention von Gewalt in Familien und die verfügbaren Ressourcen zur Unterstützung von Kindern, die Gewalt erlebt haben. 

Auswirkungen von Gewalt auf Kinder

Kinder, die häuslicher Gewalt ausgesetzt sind, haben ein höheres Risiko für eine Vielzahl von Problemen. Forschungen zeigen, dass die Verwendung körperlicher Bestrafung durch Eltern mit vielen negativen sozialen Auswirkungen verbunden ist, wie Aggression, Verhaltensauffälligkeiten in der Schule, mangelnde Akzeptanz durch Gleichaltrige, Kriminalität und Delinquenz. Auch die kognitive und intellektuelle Entwicklung von Kindern wird durch die Verwendung von körperlicher Bestrafung beeinträchtigt. Körperliche Bestrafung ist mit unsicherer Bindung und schlechteren Beziehungen zwischen Kindern und Eltern sowie einer Vielzahl von psychischen Problemen verbunden, wie Angstzuständen, Depressionen und suizidalen Gedanken.

Prävention von Gewalt in Familien

Die Förderung von gewaltfreier Disziplin in der Familie ist ein wichtiger Schritt zur Verhinderung von Gewalt gegen Kinder. Eltern und Betreuer können positive Verstärkung wie Lob und Belohnungen verwenden, um gutes Verhalten zu fördern. Sie können auch klare Regeln und Erwartungen für das Verhalten aufstellen und bei Regelverstößen logische Konsequenzen anwenden. Es ist wichtig, in ruhiger und respektvoller Weise mit Kindern zu kommunizieren und gewaltfreie Konfliktlösungsfähigkeiten vorzuleben. Eltern können auch Ressourcen und Unterstützung von Gemeindeorganisationen oder Fachleuten suchen, wenn sie Hilfe bei der Bewältigung des Verhaltens ihres Kindes benötigen.

Verfügbare Ressourcen zur Unterstützung von Kindern

Es gibt viele Ressourcen, die für Kinder zur Verfügung stehen, die Gewalt oder Missbrauch erlebt haben. Dazu gehören Beratungsdienste, Unterstützungsgruppen und Hotlines, die Krisenintervention und Überweisungen zu lokalen Ressourcen bieten. In einigen Fällen kann auch rechtliche Unterstützung verfügbar sein, um Kindern und ihren Familien zu helfen, das Rechtssystem zu navigieren. Es ist wichtig, dass Kinder, die Gewalt oder Missbrauch erlebt haben, angemessene Betreuung und Unterstützung erhalten, um ihnen bei der Bewältigung ihrer Erfahrungen zu helfen.

Situation in Ländern des DACH-Raums

Die Situation von häuslicher Gewalt gegen Kinder variiert in verschiedenen Ländern. Gewalt in Schweizer Familien ist leider kein Relikt vergangener Zeiten, sondern immer noch traurige Realität. Fast die Hälfte der befragten Eltern in der Schweiz greift zu Erziehungsmethoden, die als körperliche oder psychische Gewalt einzustufen sind, so eine Umfrage der Universität Freiburg. Knapp 40 Prozent der Eltern haben bereits eine Körperstrafe gegen ihr Kind angewendet, während fast jeder sechste regelmässig zu psychischer Gewalt greift. Besorgniserregend ist, dass psychische Gewalt oft als legitim betrachtet wird: Ein Drittel der Befragten hält es für akzeptabel, das Kind zu ignorieren, während knapp 40 Prozent das Anschreien oder Anbrüllen des Kindes als zulässig erachten. Bei härteren körperlichen Strafen sind sich Mütter und Väter einig, dass diese nicht erlaubt sein sollten. 

In Deutschland berichteten etwa 31% der Befragten in einer Studie von 2017 über moderate bis schwere Missbrauch und Vernachlässigungserfahrungen in der Kindheit. In Österreich erziehen im Vergleich zu den letzten Jahrzehnten viel weniger Eltern mit Gewalt. Dank den neueren Werten und Gesetzen europaweit, erziehen nun 30% der Österreicher ihre Kinder körperstrafenfrei.

Situation in Rumänien

Obwohl häusliche Gewalt in Rumänien seit 2004 gesetzlich verboten ist, bleibt sie ein großes Problem. Körperliche Gewalt gegen Kinder ist immer noch weit verbreitet, 46% der Kinder gaben 2021 an, von ihren Eltern geschlagen worden zu sein, 5% von Lehrern als Disziplinarmassnahme. 20% der Eltern halten körperliche Bestrafung nach wie vor für angemessen. Die Schulschließungen und die soziale Isolation während der Pandemie haben dazu geführt, dass Kinder einem höheren Risiko ausgesetzt sind, Opfer von Missbrauch und Vernachlässigung zu werden. Es ist jedoch schwierig, genaue Statistiken über die Häufigkeit von häuslicher Gewalt gegen Kinder in Rumänien zu erhalten, da viele Fälle nicht gemeldet werden.

Fazit

Insgesamt ist häusliche Gewalt gegen Kinder ein ernstes Problem in vielen Ländern, und es ist wichtig, dass die Regierungen Massnahmen ergreifen, um Kindern zu helfen, die Opfer solcher Gewalttaten sind oder sein könnten. Dies kann die Bereitstellung von Schutz- und Unterstützungsmaßnahmen für Kinder und Familien sowie die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für das Thema umfassen. 

Quellen

Geschrieben von Mara Schär

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