
"Das tiefe Bedürfnis nach Zugehörigkeit ist eine zentrale menschliche Motivation!" (Baumeister & Leary, 1995)
Menschen sind eine unglaublich soziale Spezies. Das ist einer der Gründe, warum wir so starke Gehirne und fortgeschrittene Intelligenz haben; um zahlreiche Beziehungen besser im Auge zu behalten und zu pflegen. Unsere sozialen Interaktionen beeinflussen wie wir denken, handeln und uns selbst sehen, da ein Grossteil unseres Gehirns der sozialen Kognition gewidmet ist. Jemandem jeglichen menschlichen Kontakt vollständig zu entziehen, ist eine anerkannte Form der Folter. Das Bedürfnis nach Zugehörigkeit ist in unserer DNA verankert und treibt uns an, soziale Bindungen zu schliessen und zu pflegen. Doch was passiert, wenn Menschen alleine leben oder Single sind? Wie beeinflusst dies ihr Bedürfnis nach Zugehörigkeit?
Die Einsamkeit ist auf dem Vormarsch
Laut einer Umfrage der Economist und der Kaiser Family Foundation fühlen sich mehr als 22% der Erwachsenen in den USA und 23% im Vereinigten Königreich oft oder immer einsam. Die Einsamkeit ist zu einem wachsenden Problem geworden, von dem wir in den kommenden Jahren noch mehr hören werden.
Einsamkeit kann krank machen
Einsamkeit kann nicht nur psychische Probleme wie Depressionen und Angstzustände auslösen, sondern auch körperliche Erkrankungen verursachen. Forscher der UCLA haben herausgefunden, dass soziale Isolation zelluläre Veränderungen auslöst, die zu chronischen Entzündungen führen und die Einsamen für schwere körperliche Erkrankungen wie Herzerkrankungen, Schlaganfall, metastasierenden Krebs und Alzheimer prädisponieren. Die Einsamkeit kann also nicht nur das seelische, sondern auch das körperliche Wohlbefinden beeinträchtigen.
Forschungsergebnisse & Infografiken
1. Sterblichkeitsrisiko durch soziale Isolation
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Eine Meta-Analyse (148 Studien) zeigt: Menschen mit starken sozialen Beziehungen haben eine um 50 % höhere Überlebenschance als Menschen mit schwachen Verbindungen. Die Effekte sind vergleichbar mit Risikofaktoren wie Rauchen – und stärker als bei Übergewicht oder Bewegungsmangel.
PLOS
2. Systematische Auswertung: Einsamkeit & Isolation bei Älteren
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Eine umfassende Meta-Analyse (2025) fand signifikante Zusammenhänge zwischen Einsamkeit, sozialer Isolation und erhöhter Gesamtsterblichkeit bei älteren Menschen:
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Einsamkeit: Hazard Ratio (HR) ≈ 1,14
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Soziale Isolation: HR ≈ 1,35
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Alleinleben: HR ≈ 1,21
PubMed
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3. Soziale Isolation erhöht das Sterberisiko
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Studien mit über 1,3 Millionen Teilnehmenden zeigen: Soziale Isolation führt zu einem rund 33 % erhöhten Risiko für Gesamtsterblichkeit (HR ≈ 1,33).
Wikipedia+11PMC+11HHS.gov+11
Weitere gesundheitliche Risiken durch Einsamkeit
4. Entzündungen & Proteinmarker
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Daten aus dem UK Biobank (ca. 42.000 Teilnehmende) zeigen: Einsamkeit korreliert mit erhöhten Proteinspiegeln, die mit Entzündungen, erhöhtem Sterberisiko sowie Herzinfarkt, Schlaganfall und Typ‑2‑Diabetes verbunden sind.
Daily Telegraph
5. Schlaganfallrisiko bei chronischer Einsamkeit
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Eine Studie der Harvard T.H. Chan School of Public Health zeigt bei älteren Erwachsenen: Menschen, die über einen längeren Zeitraum einsam waren, haben ein 56 % höheres Risiko für Schlaganfälle.
PubMed+6PMC+6New York Post+6
Empfehlungen & Einschätzungen öffentlicher Stellen
6. WHO: Einsamkeit als Risikofaktor wie Rauchen
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Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft soziale Isolation und Einsamkeit als schwerwiegende Gefahren für die körperliche und psychische Gesundheit ein.
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Einsamkeit kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Demenz, Depression, Angst und vorzeitigen Tod erhöhen – vergleichbar mit dem Konsum von 15 Zigaretten pro Tag.
HHS.gov+1
Die neue Welt der Single-Personen
Immer mehr Menschen entscheiden sich bewusst dafür, alleine zu leben oder sind aus verschiedenen Gründen alleinstehend. Für diese Menschen ist es besonders wichtig, ihre Bedürfnisse nach Zugehörigkeit und sozialer Interaktion auf andere Weise zu erfüllen. Aber wie können sie das tun?
Soziale Interaktion in der digitalen Welt
Das Internet und die sozialen Medien bieten den Single-Personen die Möglichkeit, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten und soziale Beziehungen aufzubauen. Die digitale Welt bietet zahlreiche Plattformen, auf denen Menschen mit ähnlichen Interessen zusammenkommen und sich austauschen können. Das Internet ermöglicht es auch, mit Menschen in Kontakt zu treten, die sich geografisch weit entfernt befinden. Die digitale Welt bietet somit viele Möglichkeiten für soziale Interaktion und Zugehörigkeit.
Real-Life Interaktionen
Obwohl die digitale Welt viele Möglichkeiten bietet, um soziale Interaktionen aufrechtzuerhalten, sollten Single-Personen nicht vergessen, dass reale Interaktionen genauso wichtig sind. Es ist wichtig, dass sie auch ausserhalb der digitalen Welt soziale Kontakte knüpfen und pflegen. Dies kann durch die Teilnahme an lokalen Gruppen oder Veranstaltungen geschehen, bei denen sie Menschen mit ähnlichen Interessen treffen und sich mit ihnen austauschen können.
Das Bedürfnis nach Zugehörigkeit und sozialer Interaktion ist ein Grundbedürfnis jedes Menschen. Die Einsamkeit kann sowohl das seelische als auch das körperliche Wohlbefinden beeinträchtigen. Aber auch Single-Personen haben die Möglichkeit, ihre Bedürfnisse nach Zugehörigkeit und sozialer Interaktion zu erfüllen. In der modernen Welt gibt es viele verschiedene Arten von Gemeinschaften und sozialen Netzwerken, die Single-Personen die Möglichkeit bieten, Beziehungen und Freundschaften aufzubauen, ohne auf eine romantische Beziehung angewiesen zu sein.
Frequently Asked Questions (FAQs)
Welche Risiken sind mit chronischer Einsamkeit verbunden?
Chronische Einsamkeit erhöht das Risiko für psychische Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen sowie körperliche Beschwerden wie Herzkrankheiten und ein geschwächtes Immunsystem.
Wie können Betroffene Unterstützung finden?
Betroffene können Unterstützung durch psychologische Beratungsdienste, Selbsthilfegruppen oder Aktivitäten in der Gemeinschaft finden, um soziale Kontakte aufzubauen und Einsamkeit zu bekämpfen.
Warum ist es wichtig, offen über das Gefühl der Einsamkeit zu sprechen?
Offen über Einsamkeit zu sprechen hilft, das Stigma zu reduzieren, Verständnis zu fördern und Wege aufzuzeigen, wie man Betroffenen helfen kann, soziale Isolation zu überwinden.
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