Einsamkeit - die Krankheit der Zukunft

Menschen sind eine unglaublich soziale Spezies. Das ist einer der Gründe, warum wir so starke Gehirne und fortgeschrittene Intelligenz haben; um zahlreiche Beziehungen besser im Auge zu behalten und zu pflegen. Unsere sozialen Interaktionen beeinflussen wie wir denken, handeln und uns selbst sehen, da ein Grossteil unseres Gehirns der sozialen Kognition gewidmet ist. Jemandem jeglichen menschlichen Kontakt vollständig zu entziehen, ist eine anerkannte Form der Folter. Das Bedürfnis nach Zugehörigkeit ist in unserer DNA verankert und treibt uns an, soziale Bindungen zu schließen und zu pflegen. Doch was passiert, wenn Menschen alleine leben oder Single sind? Wie beeinflusst dies ihr Bedürfnis nach Zugehörigkeit?

Die Einsamkeit ist auf dem Vormarsch

Laut einer Umfrage der Economist und der Kaiser Family Foundation fühlen sich mehr als 22% der Erwachsenen in den USA und 23% im Vereinigten Königreich oft oder immer einsam. Die Einsamkeit ist zu einem wachsenden Problem geworden, von dem wir in den kommenden Jahren noch mehr hören werden.

Einsamkeit kann krank machen

Einsamkeit kann nicht nur psychische Probleme wie Depressionen und Angstzustände auslösen, sondern auch körperliche Erkrankungen verursachen. Forscher der UCLA haben herausgefunden, dass soziale Isolation zelluläre Veränderungen auslöst, die zu chronischen Entzündungen führen und die Einsamen für schwere körperliche Erkrankungen wie Herzerkrankungen, Schlaganfall, metastasierenden Krebs und Alzheimer prädisponieren. Die Einsamkeit kann also nicht nur das seelische, sondern auch das körperliche Wohlbefinden beeinträchtigen.

Die neue Welt der Single-Personen

Immer mehr Menschen entscheiden sich bewusst dafür, alleine zu leben oder sind aus verschiedenen Gründen alleinstehend. Für diese Menschen ist es besonders wichtig, ihre Bedürfnisse nach Zugehörigkeit und sozialer Interaktion auf andere Weise zu erfüllen. Aber wie können sie das tun?

Soziale Interaktion in der digitalen Welt

Das Internet und die sozialen Medien bieten den Single-Personen die Möglichkeit, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten und soziale Beziehungen aufzubauen. Die digitale Welt bietet zahlreiche Plattformen, auf denen Menschen mit ähnlichen Interessen zusammenkommen und sich austauschen können. Das Internet ermöglicht es auch, mit Menschen in Kontakt zu treten, die sich geografisch weit entfernt befinden. Die digitale Welt bietet somit viele Möglichkeiten für soziale Interaktion und Zugehörigkeit.

Real-Life Interaktionen

Obwohl die digitale Welt viele Möglichkeiten bietet, um soziale Interaktionen aufrechtzuerhalten, sollten Single-Personen nicht vergessen, dass reale Interaktionen genauso wichtig sind. Es ist wichtig, dass sie auch außerhalb der digitalen Welt soziale Kontakte knüpfen und pflegen. Dies kann durch die Teilnahme an lokalen Gruppen oder Veranstaltungen geschehen, bei denen sie Menschen mit ähnlichen Interessen treffen und sich mit ihnen austauschen können.

Fazit

Das Bedürfnis nach Zugehörigkeit und sozialer Interaktion ist ein Grundbedürfnis jedes Menschen. Die Einsamkeit kann sowohl das seelische als auch das körperliche Wohlbefinden beeinträchtigen. Aber auch Single-Personen haben die Möglichkeit, ihre Bedürfnisse nach Zugehörigkeit und sozialer Interaktion zu erfüllen. In der modernen Welt gibt es viele verschiedene Arten von Gemeinschaften und sozialen Netzwerken, die Single-Personen die Möglichkeit bieten, Beziehungen und Freundschaften aufzubauen, ohne auf eine romantische Beziehung angewiesen zu sein.

"Das tiefe Bedürfnis nach Zugehörigkeit ist eine zentrale menschliche Motivation!" (Baumeister & Leary, 1995)

Geschrieben von Mara Schär

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