
Viele von uns kennen das Gefühl, müde zu sein. Mal ist es ein voller Tag im Job, ein krankes Kind zu Hause oder zu viele Termine hintereinander. Doch was, wenn die Erschöpfung nicht mehr weggeht? Wenn selbst ein freies Wochenende nicht mehr hilft? Wenn du dich trotz Schlaf ausgelaugt fühlst – körperlich, emotional, mental?
In solchen Fällen kann es sich um mehr als „nur Stress“ handeln. Es könnten erste Burnout Symptome sein – ein Zustand, der in unserer heutigen Arbeitswelt leider immer häufiger wird. In diesem Blogpost erfährst du, woran du Burnout erkennen kannst, welche Ursachen dahinterstecken und wie du erste Schritte zur Erholung gehen kannst.
Was ist Burnout überhaupt?
Der Begriff Burnout wurde in den 1970er Jahren vom Psychologen Herbert Freudenberger geprägt. Ursprünglich beschrieb er damit einen Zustand emotionaler, körperlicher und geistiger Erschöpfung, der oft durch chronische Belastungen im Beruf entsteht.
Heute verstehen wir unter dem Burnout Syndrom eine Kombination aus körperlichen Beschwerden, emotionaler Erschöpfung, Rückzug, sinkender Leistungsfähigkeit und innerer Leere. Betroffen sind nicht nur Manager, sondern auch Mütter, Pflegekräfte, Lehrkräfte – kurz: Menschen aus allen Bereichen des Lebens.
Burnout Symptome: Die wichtigsten Anzeichen
Burnout entwickelt sich oft schleichend. Die Symptome sind vielfältig und können sich sowohl auf psychischer als auch auf körperlicher Ebene zeigen.
Hier sind typische Burnout Symptome, auf die du achten solltest:
1. Anhaltende Erschöpfung
Du fühlst dich dauerhaft müde – nicht nur körperlich, sondern auch seelisch. Selbst nach Ruhephasen tritt keine echte Erholung ein.
2. Konzentrationsprobleme
Du kannst dich schwer auf Aufgaben konzentrieren, vergisst Dinge schneller oder hast das Gefühl, nicht mehr klar denken zu können.
3. Schlafstörungen
Trotz Müdigkeit kannst du abends nicht abschalten oder wachst mitten in der Nacht auf. Der Schlaf bringt keine wirkliche Regeneration.
4. Körperliche Beschwerden
Viele Burnout Patienten klagen über Magen-Darm-Probleme, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen oder Herzklopfen. Die psychischen und körperlichen Symptome gehen oft Hand in Hand.
5. Rückzug und Zynismus
Du ziehst dich von Freunden, Familie oder Kollegen zurück, hast keine Lust auf soziale Kontakte oder reagierst gereizt, distanziert, zynisch.
6. Gefühl der Sinnlosigkeit
Früher hat dir deine Arbeit Freude gemacht – heute fehlt dir der Sinn. Alles fühlt sich leer, schwer oder „zu viel“ an.
7. Gefühle von Überforderung
Selbst kleine Anforderungen wirken plötzlich wie unüberwindbare Hürden. Du fühlst dich ständig überfordert.
Wer ist besonders gefährdet?
Grundsätzlich kann jeder von Burnout betroffen sein. Besonders gefährdet sind aber:
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Menschen mit hohem Anspruch an sich selbst
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Frauen, die neben dem Job auch viel Verantwortung in der Familie tragen
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Menschen in sozialen oder helfenden Berufen
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Selbstständige ohne klaren Feierabend
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Perfektionisten, die nur schwer Nein sagen können
Auch ein dauerhaftes Ungleichgewicht zwischen Arbeit und Privatleben, fehlende Anerkennung, ständiger Druck und mangelnde Ressourcen erhöhen das Risiko.
Ursachen und Entstehung
Burnout entsteht meist nicht durch ein einzelnes Ereignis, sondern durch eine Kombination mehrerer Einflüsse. Dazu zählen:
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Chronischer Stress bei der Arbeit oder zu Hause
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Ständige Überforderung und hohe Erwartungen an sich selbst
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Fehlende Abgrenzung und das Gefühl, immer funktionieren zu müssen
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Konflikte am Arbeitsplatz oder in der Familie
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Mangel an Anerkennung oder Sinn in der Tätigkeit
Auch gesellschaftliche Entwicklungen wie der ständige Vergleich über soziale Medien oder ein hoher Leistungsdruck tragen zur Entwicklung eines Burnouts bei.
Der Unterschied zur Depression
Burnout und Erschöpfungsdepression überschneiden sich in ihren Symptomen – doch sie sind nicht identisch. Während Burnout meist mit der Arbeit zusammenhängt und sich in emotionaler Distanzierung, Zynismus und körperlicher Erschöpfung äußert, geht eine Depression oft tiefer – mit Gefühlen von Wertlosigkeit, Hoffnungslosigkeit und stark eingeschränkter Lebensfreude.
Trotzdem: Ein unbehandelter Burnout kann in eine Depression übergehen. Deshalb ist es wichtig, frühzeitig auf Anzeichen zu achten.
Was du tun kannst: Erste Schritte bei Burnout Symptomen
1. Nimm die Signale ernst
Wenn dein Körper oder deine Seele nach Hilfe rufen – hör hin. Beschwerden sind keine Schwäche, sondern ein wichtiger Hinweis.
2. Sprich mit jemandem
Vertraue dich einem Freund, deinem Partner oder einer Expertin an. Allein darüber zu sprechen, bringt oft schon Erleichterung.
3. Hole dir professionelle Unterstützung
Ein Coaching oder therapeutischer Behandlungsansatz kann dir helfen, die Ursachen zu verstehen und neue Strategien zu entwickeln.
4. Plane bewusste Erholung ein
Schaffe kleine Inseln im Alltag: Spazieren gehen, Musik hören, kreativ sein. Dein System braucht regelmäßige Entspannung.
5. Lerne, „Nein“ zu sagen
Setze klare Grenzen – beruflich und privat. Du darfst Prioritäten setzen und nicht für allem verantwortlich sein.
6. Überdenke deine Rollen
Wer bist du außerhalb deiner Rolle als Mitarbeiter:in, Elternteil oder Partner:in? Was gibt dir Freude, Kraft, Verbindung?
Burnout vorbeugen: Tipps für den Alltag
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Achte auf eine gute Work-Life-Balance
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Plane Pausen aktiv ein
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Setze dir realistische Ziele
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Delegiere Aufgaben, wenn möglich
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Vermeide Multitasking
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Schaffe dir einen Ort der Ruhe – auch zuhause
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Mach Dinge, die deine Sinne erfreuen (Natur, Musik, Bewegung)
Fazit: Es ist okay, nicht immer stark zu sein
Burnout ist kein Zeichen von Versagen. Es ist ein Zeichen, dass du lange zu viel gegeben hast – vielleicht mehr, als du konntest. Ein Warnsignal deines Körpers und deiner Seele, das sagt: „Bitte kümmere dich um mich.“
Wenn du dich in den Symptomen wiedererkennst, nimm es ernst. Du musst diesen Weg nicht allein gehen. Es gibt Hilfe, Strategien, Wege – und Menschen, die dich begleiten.
Und ganz wichtig: Es ist nie zu spät, einen neuen Weg einzuschlagen – einen, der dich stärkt statt auslaugt.