
Achtsamkeit bedeutet, ganz hier zu sein, im Augenblick, mit dem, was gerade ist. Ohne Bewertung. Ohne Eile. Ohne Ablenkung.
Vielleicht spürst du gerade Stress, vielleicht suchst du nach einem neuen Zugang zu deinem Leben, vielleicht ist es einfach Zeit, innezuhalten.
In diesem Artikel nehme ich dich mit – Schritt für Schritt – in die Praxis der Achtsamkeit. Du brauchst keine Vorkenntnisse, nur ein wenig Offenheit. Achtsamkeit ist kein ferner Zustand, kein esoterisches Konzept. Es ist eine Fähigkeit, die in jedem von uns liegt.
Was ist Achtsamkeit?
Der Begriff „Mindfulness“ (auf Deutsch: Achtsamkeit) wurde im Westen vor allem durch Jon Kabat-Zinn, Professor für Medizin, bekannt gemacht. Er entwickelte in den 1970er-Jahren die Methode der Mindfulness-Based Stress Reduction (MBSR), eine wissenschaftlich fundierte Methode zur Reduktion von Stress, Ängsten und psychosomatischen Beschwerden.
Achtsamkeit ist dabei kein reines Denken, es ist ein Zustand des Gewahrseins. Es geht darum, Gedanken, Gefühle, Körperempfindungen und äussere Reize wahrzunehmen, ohne sie sofort verändern oder bewerten zu wollen. Einfach nur da sein, mit allem, was ist.
Warum Achtsamkeit heute so wichtig ist
In einer Welt voller Herausforderungen, Informationsflut und Reizüberflutung suchen viele Menschen nach einem inneren Weg zu mehr Ruhe und Klarheit.
Unsere Lebensumstände haben sich verändert: Homeoffice, ständige Erreichbarkeit, familiäre Anforderungen, globale Krisen – all das bringt Körper und Geist aus dem Gleichgewicht.
Studien zeigen, dass regelmässige Achtsamkeitsübungen die Aktivität im präfrontalen Kortex fördern , dem Bereich im Gehirn, der für Konzentration, Selbststeuerung und Mitgefühl zuständig ist. Gleichzeitig sinkt die Aktivität in der Amygdala, dem Zentrum für Angst und Alarmreaktionen.
Mindfulness ist also mehr als Entspannung, es ist eine Art medizinisch belegte Lösung für innere Unruhe und chronischen Stress.
Forschungsergebnisse zur Achtsamkeit:
🔹 Reduziert Stress & verbessert Wohlbefinden – Studien zeigen, dass Achtsamkeit den Cortisolspiegel (Stresshormon) senkt (Davidson et al., 2003, Psychosomatic Medicine).
🔹 Steigert Konzentration & Gedächtnisleistung – Achtsamkeitsmeditation verbessert die kognitive Leistung (Jha et al., 2010, Cognitive, Affective & Behavioral Neuroscience).
🔹 Fördert emotionale Intelligenz & Resilienz – Regelmässige Achtsamkeitspraxis stärkt die Empathie (Neff & Germer, 2013, Mindfulness).
🔹 Verbessert Schlafqualität & reduziert Ängste (Black et al., 2015, JAMA Internal Medicine).
🔹 Verändert das Gehirn positiv – Langfristige Achtsamkeitspraxis führt zu strukturellen Veränderungen im Gehirn, insbesondere in Regionen, die mit Emotionsregulation verbunden sind (Hölzel et al., 2011, Psychiatry Research: Neuroimaging).
Achtsamkeit in der Praxis – so kannst du starten
Du brauchst keine besonderen Hilfsmittel oder ein Meditationskissen. Alles beginnt mit einem einzigen Moment der Aufmerksamkeit.
Hier ein paar einfache Übungen für den Einstieg:
1. Die Atemübung
Setze oder lege dich bequem hin. Richte deine Aufmerksamkeit auf deinen Atem. Spüre, wie die Luft ein- und ausströmt. Wenn deine Gedanken abschweifen – kein Problem. Das ist normal. Bringe sie sanft wieder zurück zum Atem. Diese Übung kannst du schon mit 3 Minuten am Tag beginnen.
2. Achtsames Gehen
Gehe langsam, bewusst, ohne Ziel. Spüre jeden Schritt, die Verbindung zum Boden, den Rhythmus deines Körpers. Wenn du draussen bist, nimm die Sinne wahr, Geräusche, Licht, Gerüche. Das ist Meditation in Bewegung.
3. Die 3-Minuten-Achtsamkeit
Diese kurze Übung kannst du überall in deinem Alltag einbauen – vor einem Meeting, beim Warten, nach einem Streit.
Frage dich:
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Was passiert gerade in mir?
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Was nehme ich im Körper wahr?
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Was kann ich jetzt mit Akzeptanz annehmen?
Die Wirkung von Achtsamkeit
Viele berichten schon nach kurzer Zeit von positiven Erfahrungen:
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Mehr Freude im Alltag
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Klarere Entscheidungen
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Weniger Reizbarkeit
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Mehr Mitgefühl – mit sich und anderen
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Verbesserter Schlaf
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Stärkung der Gesundheit
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Reduktion von Leiden, chronischem Stress und Krankheit
Besonders in der Psychologie und im Bereich der Health Care ist Achtsamkeit inzwischen ein etabliertes Konzept, nicht nur für Patient:innen, sondern auch für Fachkräfte, Führungskräfte und Menschen in der Wirtschaft.
Achtsamkeit und Arbeit – kein Widerspruch
Viele denken, dass Achtsamkeit nur etwas für Zen Buddhismus oder stille Klöster sei. Aber gerade in der modernen Arbeitswelt braucht es Menschen mit Bewusstheit, die in der Lage sind, klar, gelassen und präsent zu handeln, auch in schwierigen Situationen.
Achtsamkeitstraining kann helfen, in stressigen Meetings oder Konflikten ruhig zu bleiben, bei Entscheidungen das Wesentliche zu sehen und im Umgang mit Kolleg:innen und Kindern empathisch zu reagieren.
In Unternehmen mit achtsamer Führung zeigt sich: bessere Teamarbeit, weniger Fehlzeiten, höhere Zufriedenheit. Achtsamkeit ist ein Mittel, das mehr Wirkung zeigt als viele komplexe Managementprogramme.
Achtsamkeit ist keine Flucht, sondern Präsenz
Oft wird Achtsamkeit missverstanden: als Rückzug, als Entspannung, als schöner Moment. Aber Achtsamkeit ist keine Flucht vor dem Leben – sondern eine Einladung, das Leben wirklich zu erleben.
Es geht um Haltung, nicht nur um Technik. Um Intention, nicht nur um Methode. Um den Mut, das zuzulassen, was da ist. Auch wenn es schwer ist. Auch wenn Leiden, Ängste oder Unsicherheit auftauchen.
Das bedeutet nicht, dass wir alles hinnehmen. Es bedeutet nur, dass wir für einen Moment aufhören, zu kämpfen – und anfangen, zu fühlen. In diesem Zustand liegt echte Kraft. Veränderung beginnt immer im Jetzt.
Achtsamkeit ist für alle da
Ob du Führungskraft bist, Mutter, Studierender oder Rentner – Achtsamkeit kennt keine Zielgruppe. Jeder Mensch kann sie üben. Auch du.
Und es gibt keine „richtige Form“. Du kannst morgens 10 Minuten Meditation machen, achtsam essen, bewusst zuhören oder einfach zwischendurch in deinen Körper spüren.
Wichtig ist nur eines: Dranbleiben. Achtsamkeit folgt keiner strengen Regel, sondern wächst mit der Praxis. Du wirst schnell merken, wie sie sich in dein Denken, Fühlen und Verhalten einschleicht, ganz leise, aber tief wirkend.
Mein Workbook: Dein Begleiter auf diesem Weg
Wenn du deinen Achtsamkeitsweg gerne vertiefen möchtest, empfehle ich dir mein Workbook zur Achtsamkeit. Es ist kein theoretisches Buch – sondern ein praktischer Begleiter mit Reflexionsfragen, einfachen Übungen, Impulsen und Raum für deine ganz persönlichen Erfahrungen.
Das Workbook ist ideal für den Einstieg oder als Vertiefung deiner eigenen Praxis, egal ob du schon lange meditierst oder gerade deinen ersten Schritt wagst.
Mehr dazu findest du auf meiner Webseite unter „Workbook“.
Achtsamkeit ist kein Ziel – sondern ein Weg
Ein Weg zurück zu dir selbst. Zu deinem Körper, deinem Herzen, deinem Leben. Du brauchst kein neues Leben – nur einen neuen Blick auf das, was ist.
Wenn du magst, fange heute an. Mit einem Atemzug. Mit einem Schritt. Mit einem Moment Achtsamkeit. Ich begleite dich gerne dabei.
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Kategorie: beschreibung, wahrnehmungen, gewahrsein, wohlbefinden, tradition, heilung, achtsamkeitsmeditation, teil, normalzustand, bewusstseins, vipassana meditation, zusammenhang